Aspekte des Paradoxen bei Jacobus Gallus

Pünktlich zu Weihnachten ist die von Florian Edler, Ariane Jeßulat und Ullrich Scheideler herausgegebene Ausgabe 17/2 der Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie (ZGMTH) erschienen, die sich dem Themenkreis »Alte Musik« widmet - mit vielen ungemein interessanten Beiträgen von Kolleg*innen, Weggefährten und Freunden: https://www.gmth.de/zeitschrift/ausgabe-17-2-2020/inhalt.aspx Ich selbst habe einen längeren Text über Jacobus Gallus' wunderbare Motette Mirabile mysterium beigesteuert: https://www.gmth.de/zeitschrift/artikel/1066.aspx (Eine zitierbare pdf-Version des Textes wird in Kürze verfügbar sein.) Gerne zitiere ich aus dem Editorial: »Der Beitrag von Markus Roth spielt fast wie in einem Lehrgespräch mehrere Varianten durch, die zu seiner historischen informierten, kritische Kommentare aktueller Einspielungen einschließenden und gleichsam interaktiven Edition der im Text behandelten Motette von Jacobus Gallus (Jakob Handl) geführt haben. Ein engerer Zusammenhang zwischen Notation, Analyse, der Recherche des musiktheoretischen Kontexts ‒ wobei der Notentext eben nicht als Material gegeben ist, sondern als sinnstiftendes Resultat aus dem diskursiven Prozess hervorgeht ‒ ist kaum vorstellbar.« Und später: »Der Beitrag von Markus Roth setzt sich insofern mit einem blinden Fleck der Alte-Musik-Forschung auseinander, als gezielt harmonische Phänomene im Zentrum der auditiven Annäherung stehen. Wie ist eine Harmonik hörend zu verstehen, die chronologisch jüngeren Phänomenen ähneln mag, deren Voraussetzungen, seien es die Koordinaten historisch adäquater Temperatur, sei es das Verständnis von Metrik und Takt oder schließlich die innere Architektur der Polyphonie, aber ganz andere sind?«