Qu'est devenu ce bel œil

Die dreistimmige Chanson »Qu'est devenu ce bel œil« von Claude le Jeune (SECOND LIVRE DES AIRS. A III. IIII. V. ET VI. PARTIES DE CL. LE IEVNE,Paris: Pierre Ballard 1608, Nr. LVIII) hat in letzter Zeit mehrfach die Aufmerksamkeit von Komponist*innen Neuer Musik erweckt - u. a. von Salvatore Sciarrino, der ihr eine zentrale Funktion innerhalb seiner Kammeroper Luci mie traditrici (1998) zuwies. Als Kommentar zu diesem Diskursstrang sei hier eine chromatisch-enharmonische Version der Chanson vorgelegt - ein Gedankenspiel, realisiert im Glauben an die Potentiale vergangener uneingelöster Utopien. Dankenswerterweise hat mir Johannes Keller eine auf dem Clavemusicum omnitonum eingespielte Demonstration dieser Fassung zur Verfügung gestellt (Basel, Januar 2022):